Die Kraft der Evangelisation
Liebe Geschwister,
wir möchten euch gerne ein wenig mehr von unseren Missions-Aktivitäten in Bolivien berichten.
Nach dem Erfolg unserer Aktion in Calcha in den Hochtälern des südlichen Boliviens haben wir uns vor einigen Tagen auf den Weg gemacht, um zwei hoch gelegene Orte in den zentralen Anden zu besuche.
Ziel der Aktion waren die beiden in 3.800 bis 4.200 m Höhe gelegenen Bergdörfer Palcapampa und Ch’aquí Potrero. Dort kommt der seltene und in seiner Verbreitung auf den Bundesstaat Cochabamba beschränkte Garlepp-Ammerfink Poospiza garleppi vor. Bereits seit Jahren gehen wir immer wieder in die örtlichen Schulen und zeigen den Kindern, welch besonderen Schatz aus Gottes Schöpfung sie quasi vor der Haustür haben, wie man diesen erkennt und wie wichtig es ist, ihn zu bewahren.
In Ch’aquí Potrero prangt noch ein fast 20 Jahre altes Schild, auf dem die Einzigartigkeit des Garlepp-Ammerfinks betont und zu seinem Schutz aufgerufen wird. Poospiza garleppi ist hier allgegenwärtig und Noemí, die im Rahmen ihrer Masterarbeit hierherkam und Verhalten und Biologie der bedrohten Art untersuchte und die Dorfbewohner für ihren Schutz sensibilisierte.
Durch diese Arbeit lernte Noemí mehr über die Bedürfnisse und Nöte der Dorfbewohner und entschied sich dafür, den Artenschutz mit geistlichen und sozialen Aspekten zu verknüpfen. So kam die Idee zustande, Missionsarbeit zu betreiben.
Ein Poster in der Schule von Palcapampa zeugt von vergangenen Besuchen nordamerikanischer Missionare und Ärzte, die wir zuerst mit Hilfe der Kirche Muro de Salvación y Alabanza, in den letzten Jahren dann durch Unterstützung unserer Gemeinde Punto de Gracia dorthin gebracht haben.
Auch bei diesem Treffen haben wir wieder die verschiedenen Aspekte miteinander verknüpft. So haben wir mit den Kindern gesungen, gebetet und ihnen die Geschichte von Noah nähergebracht.
Natürlich haben wir mit ihnen auch über die Bedeutung des Schutzes von Poospiza gesprochen und ihnen gezeigt, wie man die Art von anderen, ähnlichen Arten unterscheidet.
Zum Schluss haben sie die gleichen Geschenke erhalten wie die Kinder in Calcha, d.h. Schulutensilien, Hygieneartikel m, Süßigkeiten und für viele ihre erste eigene Bibel. Die Kinder waren sehr überrascht und glücklich über diesen unerwarteten Segen.
Wir wiederum waren besonders froh darüber, dass spontan 10 Kinder Christus als ihren Herrn und Retter angenommen haben.
Glücklicherweise konnten wir auch den seltenen Garlepp-Ammerfink am Rande beider Dörfer beobachten und somit bestätigen, dass die Art dort weiterhin in der kleinräumig genutzten Agrarlandschaft mit ihren verbliebenen Lebensraumfragmenten vorkommt.
Wir hoffen, dass euch die folgenden Eindrücke aus Palcapampa und Ch’aquí Potrero gefallen werden und möchten ganz herzlich bei euch für die geistige und materielle Unterstützung bedanken.
Wir hoffen, euch bald auch persönlich in der Gemeinde noch mehr über unsere Erlebnisse in Bolivien erzählen zu können.
Viele Grüße von Noemí, Markus und Sven